Unser Egerland
26. Jahrgang, 1922, 3. Heft
1. Mundartbeilage

Vawa d' Eghrisch'n sua gern nau Bayern genga
(von Anton Treixler)

 

D' Eghrisch'n genga fürs Lebm gern af Bayern assi. Des woa(r) scho(n) allowal sua u wiard a niat anderscht, wenn a d' Eghrisch'n Wirt' nu sua schimpf(n) üwa des Bayern-Laffm, üwa des jung' Böia, üwa döi gnau(n) Pfalza, döi wos selwa niat vül vazehrn, wenn se amal einakumma, u sua zou.

Wos soll ma denn a mach'n?

Soll ma leicht in Summa, in dera Hitz ins flach Land einigäih(n) u in aran Dorfwirtshaus ankäi(h)a(r)n, wau s' Fassl d' ganz Woch'n lafft? In Bayern braucht ma koa(n) Angst z' hobm, daß a Böia üwanachti wird, u wenn nus sua spät oangschlog'n wird, dau wird äierscht recht zsammgholfen: Assa mouß's!

U affa sog'n ma nea glei d' Hauptsach: Gegha Bayern zou is die schäi(n) Seit'n u da Wegh zan bayerisch'n Böia gäiht meist'ns durch'n Wold. Gäiht ma öitza üwa d' Wies, üwan Schlinglhau oda üwa Pechtnasrath, haut ma an wold oan da Händ u in ara Stund stäiht ma üwarall an da Grenz.

In Hundsbach käiah(r)t ma niat gern a(n), dort is's Zollamt u dös läßt ma löiwa seithalm liechat u mecht an Buag'n. Ja, ja, a weng assischwärz'n, a weng einapasch'n g'häiat dazou. Des is amal in Grenzbezirk niat ann(a)scht. Haut doch der Administrata va(n) Waldsachs'na Klausta selwa g'sagt, daß 's Paschn koa(n) Sünd is, nea derf ma si niat dawischn lauß'n!

Er häit owa a sog'n künna, Pasch'n is a gouts Gschäft, dau kint ma ze Federn.

Git ara woivül, döi wos des am best'n wiss'n, owa sog'n derf'n sie 's niat. U wenn ma's a nea kloaweis treibt üwan Spaziern gäih'n, sa mecht si' scho(n) da Ausflugh bazohlt u s' Blaumach'n.

Wos owa nu mäiara wert is: ma haut endara an Fouß assi va dahaim as.

Wenn sie sog'n, sie bringa an Kaffee mit eina, a weng Zucka, oda gaua a Restl Stoff, affa derf'n sie a in da Woch'n assi u die Alt zankt noat, wenn sie glei spät haimkumma u niat ganz grod - wenn sie nea Zeugh mithobm. Frali derf ma's niat sua machn, wöi da sell, wo si' haut min Rausch in Wold hi(n)g'legt u is a(n)g'schlaufm. Spata san d' Finanza kumma, hobm an newan Wegh lieg'n seah u oa(n) Sack'l Kaffe naun ondern as'n Daschan assazuag'n. U affa haut a möin af d' Wies a nu mitgäih(n) in da Stuakfinza dean weit'n Wegh, - haut sua kam stäihn künna.

Döi won an Böia naugenga, mou ma dau freili vorna(n) stell'n, owa hinta deanan kinnt nu alla Nation nau, as da Stadt u van Land; Beerbrocka, Schwammasoucha, Hulzweiwa, Bergsteigha, Jagdschützn, Erdepflgrowa, Wallfahrta, Vöichhandla, Kurgäst u Dichta. D' Hulzweiwa riadn si' meistns nea as af'n bayrischen Wold. Döi setz'n an Reißa scho in Eghrisch'n oa(n) u wenn sie üwan Höimgäih(n) da Förschta oa(n)hält, affa bettln sie u jammern: "Mia woarn fein weit dahint'n, ach nehma's uns Kör(b) niat weg; 's is alls as'n lutherisch'n Wold, der(f)m sie's glabn".

Wallfahrtn gäiht ma a löiwa in Pfalz assi, als af Kulm. - Mä haut scho(n) weita assi af Marieweiher u af Vierzeah'Haling(n) u koa(n) glei a paar Tögh asbleibm.

Wos is denn a, wenn ma af Kulm gäiht dean langwalinga Wegh in dera stauwinga Strauß, u affa häuat ma druam in da Kirch'n an Kreuzherrn as Pragh, dea wos niat recht deutsch koa(n).

Wenn ma owa üwan "Hau" u Münchnarath sua schöi(n) af "Kapp'l" hintischleicht durchs Hulz u newan Föllan, dau haut ma si - wöis fröias Zeit'n woar - scho(n) an ganz'n Wegh am Beichtvata sa(n) Predicht g'freut.

Dea hauts künnt, dös mou ma sog'n.

Haut a doch amal an Pe(i)ter-Palifest va da Schlechtichkeit da Welt g'redt u haut gsagt: "Häit no(n) da Herrgott niat g'schworn voa da Arche Noah, daß a d' Welt nimma durch a'ra Sintflut wird vatilg'n laua, sa häit a scho(n) lang wieda amal die Schleuß'n des Himmels afg'macht. Awa dös wiss'n döi Freimauera ganz gout, daß da Herrgott sa(n) Wort hält, drimm hob'm sie a koa(n) Angst mäia va da Strauf Gottes u wirtschaft'n sua zou." - Dau haut ma nea gern zoughurcht, wenn a sua schöi(n) predicht haut u danauch haut ma si' na a weng afghalt'n voa da Kapp'l-Kirch'n, haut sei(n) Brautwürscht ge'ss'n u is affa af hoim zou, oda am Schlinglhau, oda af Woldsachs'n. -

Owa, 's kint fei(n) ba unsara bayrischen Nachbaschaft nu möiara in Batracht, wöi a weng spazier'n gäih(n), Böiatrink'n u paschn u all' döi Kloinigkeit'n im Lebm.

Wenn ma in Eghatal affiwarts gäiht oan da Jagha, wird's allawal schönna. Dau kumma hinta da Roll'nburgh döi grauß'n still'n Wies'n; dau häiat ma nex, wöi an Klens'l af da Hout, u wenn da Wind stad is, 's Kirchaläut'n va da Skt. Anna eina. Affa gäiht ma oa(n) Zeindorf, Pirk, Markhaus'n vabei af Fischern zou u untern Hohberghan Schluaß weg mitt'n in die bayerisch Woldmark eini. Imma schmölla wird's Tal - weit u broat koa(n) Ortschaft meia in dera Wildnis, nea a alta Rittaburgh schaut öiamal unta u a Kuhlnbrennahütt'n stäiht am Wegh - u imma höicha steigt da Wold oa(n). U hintan Wold stenga affa Bergh dau, oina machtischa wöi da onda: Da Woldstein, da Schneebergh, da Ochsenkopf u all' döi Grauß'n. Bis dirthi(n) koa ma da Jagha intgiagn gäihn. Mitt'n in dean gröin Fichtlberghan drinna - es gi(b)t koa(n) schönnas Bergland in ganz Mitteldeutschland - dort is d' Jagha dahoim und ihra Schwestern und ihra Bröida, da raut' Main, da weiß' Main, d' woldnab und "die alte liebe Saale".

U is leicht mit da alt'n Reichsstadt, mit'n ganz'n Land anderscht?

Wöi da deutsch' Kaisa, Ludwigh da Bayer, 's Eghaland vepfändt haut oan böihmisch'n Königh, wiard a si denkt hobm: Gi(b)st'ns dawal, daß d' Luft kröigst af da feindlichn Seit'n. Gi(b)st nan ja in Grund sua nex, wöi a Fläch'n Land. D' Leut g'wöhna si' in Leb'm niat oan bäihmisch'n Königh. Döi won sua lang ba uns woarn, döi koa(n) ma niat ossaranonda bringa mit'n Schlogbam oan da Grenz, döi koa ma niat mit verpfänd'n wöi a Stückl Er(d)n. Döi hänga oan uns u kumma za uns, wal's unna Stamm u unna Blout is.

Dasida san a paar hundert Jaua vaganga. Awa in dean Gedanken liegt da Hauptgrund, wenn d' Eghalanda sua gearn nau Bayern genga.

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